An der Wiege des zweiten Lebens

Second Life

Früher wurden Möbel nach der Nutzung einfach weggeworfen. Dies wird als „Cradle to Grave“ bezeichnet. Zum Glück ist der heutige Standard „Cradle to Cradle“, also ein Prinzip, bei dem das alte Produkt für die Herstellung eines neuen Produkts genutzt wird. Aber auch dabei gibt es verschiedene Optionen mit unterschiedlichen Einflüssen auf die Qualität des Kreislaufs. Unten zeigen wir die Möglichkeiten, wie einem gebrauchten Möbelstück ein zweites Leben geschenkt werden kann, gegliedert von der besten bis zur schlechtesten Option im Sinne der Kreislaufwirtschaft.

Woanders

Wiedereinbau

Ist das Möbelstück noch in einem einwandfreiem Zustand, erfüllt aber nicht mehr die Ansprüche, da es beispielsweise nicht mehr der erwünschten Ausstrahlung des Raumes entspricht? Dann ist eine Weiternutzung, eventuell nach Durchführung kleinerer Reparaturen, die beste Option im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Entweder im gleichen Gebäude, irgendwo anders innerhalb Ihrer Organisation oder bei einer anderen (Bildungs-)Einrichtung. Da wir täglich an kreislaufwirtschaftlichen Einrichtungsprojekten arbeiten, wissen wir, ob und wo ein Möbelstück an anderer Stelle eingesetzt werden kann. Wenn alles optimal läuft, bringen wir das gebrauchte Mobiliar noch am selben Tag vom alten an den neuen Standort, sodass die Transportwege (und damit die Emissionen) minimiert werden. Falls ein neuer Standort nicht unmittelbar zur Verfügung steht, können wir das Mobiliar auch in einem unser Wiederaufarbeitungszentren lagern.

Kleiner Eingriff, großes Ergebnis

Aufarbeitung

Wenn Möbel technisch noch in Ordnung sind, aber verschlissen oder abgenutzt aussehen, ist eine Aufarbeitung die perfekte Lösung. Mit kleinen Eingriffen (bei minimaler Umweltbelastung) bringen wir sie wieder auf den neusten Stand. Beispiele für Anpassungen, die wir (auch vor Ort) durchführen können, sind der Austausch von Tischplatten, Stuhlsitzen, Rückenlehnen, Sitzschalen, Bodengleitern und Gasdruckfedern. Polsterelemente neu zu beziehen oder Gestelle neu zu lackieren ist auch kein Problem, da wir dies in unseren eigenen Werkstätten durchführen. So können Sie Ihr Mobiliar noch viele Jahre weiter nutzen, ohne Neuanschaffungen vornehmen zu müssen. Darüber hinaus können wir während der Aufarbeitung auch neue Funktionen einbauen, wie z.B. eine (elektrische) Höhenverstellung bei Schreibtischen oder zusätzliche Steckdosen. Wir machen dies nicht nur bei unseren eigenen Möbeln, sondern auch bei Möbeln anderer Hersteller. Damit nehmen wir Ihnen alle Sorgen um Ihre Möbel aus der Hand, egal welche Marke, Ausstattung oder Ausführung.

Wiedergeburt

Wiedereinbau oder neue Bestimmung

Wenn vorhandene Möbel nicht länger als Ganzes verwendbar sind, überprüfen wir alle Komponenten gesondert. Oft finden wir noch neue Möglichkeiten für die Weiterverwendung dieser Einzelteile, wie zum Beispiel ein altes Stuhl- oder Tischgestell, das nach der Aufarbeitung in einem neuen Stuhl oder Tisch weitergenutzt wird. Wir reduzieren dadurch unseren Bedarf an neuen Rohstoffen. In manchen Fällen erhalten die Komponenten eine völlig andere Funktion in einem neuen Möbelstück. Etwa der Korpus eines Schranks, der sein Leben als Teil einer „Telefonzelle“ fortsetzt oder alte Tischplatten, die wir in den Holzgestellen unserer Coupébänke und Hocker weiterleben lassen.

„Neue Möbel“ mit einer guten Geschichte

Gebraucht

Natürlich bieten wir die oben genannten Optionen nicht nur für Möbel an, die Sie uns zurückgeben. Wenn Sie auf der Suche nach einer neuen Einrichtung sind, finden Sie bei uns auch Möbel, die schon anderswo genutzt wurden und nach Reparatur, Aufarbeitung, Revision oder Umfunktionierung weiter eingesetzt werden können. Diese Produkte erkennen Sie an unserem 2-LIFE-Aufkleber. Er belegt, dass bei dem Möbelstück die Kriterien der Kreislaufwirtschaft berücksichtigt wurden, und gibt mittels eines QR-Codes Informationen über das Möbelstück und seine Entstehung. Dadurch handeln Sie nicht nur nachhaltig, Sie haben auch noch „neue“ Möbel mit einer besonderen Geschichte.

Abfall gibt es nicht

Recycling

Erst wenn alle oben genannten Optionen ausgeschlossen sind, entscheiden wir uns für das Recycling der einzelnen Komponenten. Jeden Werkstoff nutzen wir effizient weiter: Stahl wird beispielsweise für die Einrichtungsaccessoires von Zooi verwendet oder zu Blöcken gepresst, eingeschmolzen und als Ausgangsstoff für die Gussteile unserer nachhaltigen Tischserie Loft genutzt. Stahlreste, die wir nicht selbst verarbeiten können, gehen an unsere Stahllieferanten. Nicht wiederverwendbares Holz wird zu feinem Sägemehl geschreddert, aus dem neue Spanplatten hergestellt werden. Zurzeit erforschen wir die Möglichkeit, das Sägemehl aus unserer Holzbearbeitung in Kombination mit biologisch abbaubarem Klebstoff vollständig für neue Produkte wiederverwerten zu können. Alte Textilien werden, zusammen mit Stoffresten aus unserer Polsterei, zu Fasern für die Herstellung von Filzmatten verarbeitet. Aus diesem Filz pressen wir unsere Re-Felt-Matten, die als Akustikmaterial in unseren Trennwänden und „Telefonzellen“ Verwendung finden. Alter Kunststoff wird geschreddert und zu neuen Werkstoffen gegossen oder gepresst. Dieses 100 %ig recycelte PP (Polypropylen) verwenden wir etwa als neuen Rohstoff für unsere Finn-Stühle, Wybelt-Hocker und Level-Schubladen. Recyceltes PET verwenden wir für unter anderem die Felt-Stühle. Somit haben wir für jede Materialsorte eine Verarbeitungsmethode und brauchen, ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft, nichts wegzuwerfen: Abfall gibt es bei uns nicht!

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